Dienstag, 17. Januar 2017

TECHO Construcción Masiva - Ein einzigartiges Erlebnis!

Am verlängerten Wochenende vom 14 bis zum 18. Dezember fand die "Construccion masiva" in einer neuen Comnunidad namens "Vía Melo" in Chepo, einem Nebenort Panama-Stadts statt. 

Vía Melo und Freiwillige versammelt zum Mittagessen
Insgesamt bauten wir diesen 4 Tagen 10 Häuser zusammen mit 80 Freiwilligen und 30 Stafflern (der Staff ist der Teil vom Team mit besonderen Aufgaben und mit mehr Verantwortung). Darunter gab es auch 3 Intendentes, die in der Schule blieben, in der wir schliefen und für alle kochten oder uns in die Comunity etwas zu essen oder zu trinken vorbei brachten. Dabei wurde mir spontan auch eine besondere Rolle zugeteilt und ich wurde eine der Líderes de Cuadrilla, was bedeutet, dass ich die Leute aus meinem Team, mit dem ich ein Haus bauen sollte, anleiten und begleiten sollte. Natürlich hatte ich dazu auch meinen Partner Ibrahim, der mir dabei viel half und ohne den das Haus glaube ich nicht fertig geworden wäre.
Aber mal von vorne: Als wir am Mittwoch jedoch in einem kleinen Team anfingen, die Materialien auf den LKW zu laden, war mir noch nicht klar, dass ich dieser Rolle zugeteilt werden würde und war bis dahin nur Voluntaria Apoyo (Unterstützender Freiwilliger). Wie schon erwähnt waren wir für die 230 Wände und Böden sehr wenig Leute und waren deshalb bis tief in die Nacht damit beschäftigt, die Paneles auf den LKW aufzuladen. Später ging ich noch mit der Cordinadora de Logisticas Diana (die ich mittlerweile auch zu meinen Freunden dazu zählen kann) zum Supermarkt, um letzte Einkäufe für die 4 Tage, die wir in einer Schule nahe der Comunidad verbrachten, zu machen. Zum Beispiel fehlten noch 20 Pack Würstchen, Salz und Zucker, um die Freiwilligen TECHOs zu ernähren. Letzendlich kamen wir dann um 3:30 an der Schule an während alle schon schön schliefen und ich fing an meine Luftmatratze mit einer Handpumpe und meinen Wackelpuddingarmen (dank Descarga) aufzupumpen, um dann endlich noch 2 Stunden schlafen zu können. 

Donnerstag ging es dann los für mich mit der ganzen Gruppe nach einem leckeren Rührei und einer Vitamintablette zur Comunidad, die ein kleines Empfangskomitee vorbereitet hatten. An diesem Tag wurden wir noch nicht in Gruppen eingeteilt, die das Haus bauen sollten und der Staff wurde auch noch nicht bescheid gegeben, damit eine Art von Gleichheit herrschte und jeder so gut half wie er konnte. Noch Tag wusste ich noch nichts von meinem Aufstieg zu Líder de Cuadrilla, deswegen (und weil meine Arme Schrott und meine Hände offen waren, dank Mierdacoles) hielt ich mich an dem Tag noch ein bisschen zurück und lies die anderen abladen und gönnte mir einen 15 minutigen Mittagsschlaf auf einem Bodenstück. Waren ja genug Leute. Am Abend wurden die Staffänderungen dann schließlich bekannt gegeben und am nächsten morgen die Häuslebaugruppen eingeteilt. 

An diesem Tag gingen wir direkt mit dem Mittagessen im Gepäck, das die ausgewählten Familien dann (ausgesprochen lecker!) zubereiten, zu den Grundstücken der Familien und die harte Arbeit ging los. Nach dem Abmessen und abstecken, wo die Balken in den Boden kommen, fingen wir mit dem "Pilote Maestro" sprich dem Hauptbalken an und mussten beim Lochgraben feststellen, dass die Erde steinhart war. Wie sich herrausstellte hatten wir eines der härtesten terrenos und deswegen schafften wir es am ersten Tag auch nur 4 von 15 Balken in den Boden zu verankern. Das leichte Gefälle machte es auch nicht gerade leichter, da dadurch die Balken länger sein mussten, damit ungefähr 2/3 des Balkens im Boden ist. Das hieß dass das größte Loch 1m tief sein musste um wenigstens ein bisschen über der Hälfte unter der Erde zu haben. Die zukünftige Hausbesitzerin, eine Mutter von 4 Kindern, packte auch ordentlich mit an und half mir beim Löcher stampfen und Balken ausrichten. Der Boden wurde dann letztendlich am Ende vom zweiten, auch sehr harten Tag fertiggehämmert auf 15 wunderbar festsitzenden Balken.
Endlich mit dem Boden fertig - Die Wände und das Dach fehlen noch! 

Naja ich will euch nicht weiter mit den Löchern und Balken langweilen, deswegen komme ich gleich mal zu den Wänden, die wir dann endlich am 3. Tag der Konstruktion (Sonntag) aufstellten und festnagelten. Dabei war ich nicht so eine große Hilfe muss ich zugeben, da meine Hammerkünste sich in Grenzen halten, deswegen hab ich da (auch aus Zeitgründen) lieber den erfahrenen Freiwilligen den Vortritt gelassen. Wir hatten das Wochenende auch einige Freiwillige, die dazu kamen und unter der Woche nicht konnten, die die Arbeit auch erleichterten. So konnten wir schneller arbeiten, trotzdem hätte ich gerne mehr von diesem Teil der Konstruktion gelernt, da machte mir aber leider unser Grundstück einen Strich durch die Rechnung. Dafür tobte ich mich mit der rosanen Hauswandfarbe aus und dafür wurde das Haus auch rechtzeitig fertig. 
Ruth schneidet das Band durch - Haus endlich fertig!


Am besten waren die Momente zusammen mit den Familien und der Gemeinde, zum Beispiel beim letzten gemeinsamen Mittagessen am Sonntag oder bei der inauguración (Eröffnung) des Hauses zusammen mit unserer Familie. Einfach nur das Gefühl,  jemandem ein neues Heim geschaffen zu haben, und vielleicht auch eine bessere Chance auf ein besseres Leben gegeben zu haben ist unbeschreiblich und an diesem Tag überwältigten mich die Glücksgefühle und die Dankbarkeit der Bewohner. Wir haben an diesen 4 Tagen meiner Meinung nach großes geschaffen und die Welt ein kleines bisschen besser und gerechter gemacht mit diesen 10 Häuschen, auch wenn es nur Notunterkünfte sind. Abschließend kann ich nur sagen, dass es eine großartige Erfahrung war und dass sich die harte Arbeit gelohnt hat. Genau dafür bin ich ins Ausland gegangen, um anderen aktiv helfen zu können und wirklich etwas zu tun. Genau deswegen bin ich so glücklich bei TECHO arbeiten zu können und ein Teil dieser tollen Organisation zu sein. 


Als nächstes kommt dann ein verspäteter Weihnachtspost, also bleibt am besten gleich auf der Seite hier! ;) .. Oder geht lieber, das dauert noch. Wie immer, falls ihr Fragen habt, schreit einen Kommentar oder wenns privat sein soll ne Email: monanguyen@gmx.de
Wie immer gibt es auch auf der Facebookseite TECHO - Panamá noch mehr Bilder!

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