Montag, 5. Dezember 2016

Oktober und November - Techo, dias patriots und neues #2

Dias Patriots:

Eines der besten Erlebnisse bis jetzt in Panama war an einem dia patriot. Im November gibt es viele Unabhängigkeitstage und panamaische Feiertage, an denen (fast) jeder frei hat und viel gefeiert wird. Zum Beispiel gibt es Paraden (sog. desfiles), auf denen ich auch schon mitlaufen konnte mit einem der traditionellen Kleider, einer Basquiña. Das ganze war von AFS organisiert, besser gesagt von meinem Komitee und so hatten wir Freiwilligen aus der Stadt und ein paar Austauschschüler aus Arraijan die Chance, eine Basquiña oder eine Bolera an zu ziehen. Da ich es an den ersten Feiertagen verpasst hatte, die Desfiles an zu schauen, war es also die perfekte Möglichkeit, es doch noch etwas davon zu sehen, und sogar mit zu machen. Die Paraden fanden in Chorrea, außerhalb Panama Citys, statt. Schon am Tag davor hatte meine Gastmama alle Sachen zusammen gesucht und ich ging mit Maxi und einem local Volunteer Isaac den Kopfschmuck und ein paar Ohrringe für Maxi kaufen.

Am 10.11 ging es dann morgens sehr früh los zu einer Koordinatorin in Arreijan (ein Nebenort Panama - Citys), wo sich die anderen von der Gruppe noch fertig machten und dann zu den Paraden in Chorrea. Am Anfang hatten wir nicht viel zu tun und standen sehr viel (zum glück im Halbschatten) herum und hatten Zeit schöne Fotos zu machen, bis der anstrengendste Teil des Tages anfing: Wir liefen insgesamt gar nicht mal so viel, wie es sich im Endeffekt anfühlte. Ich glaube es war die Sonne und vor allem der fehlende Sonnenhut, der uns allen ein bisschen zu schaffen machte und Respekt vor den Leuten schuf, die das jedes Jahr durchziehen - und das über längere Strecken als wir. Allgemein war es aber ein sehr schönes Erlebnis ein bisschen bejubelt zu werden mit Phrasen wie "Alemaaaniaaa!" oder "Qué bonitaaas!" und ich denke im Namen von AFS haben wir auch einen sehr guten Eindruck bei den Besuchern der Desfiles hinterlassen.

Urlaubsfeeling am Strand Gorgona: 

Einen anderen Tag der Feiertage im November verbrachte ich am Strand Gorgona, der nahe der Stadt liegt. Dort war ich mit ein paar anderen Deutschen und Isaac und wir verweilten einen schönen, dennoch leicht regnerischen Tag. Die Panamaer sagen zwar immer, dass die Pazifikstrände nicht so schön sind und dass man lieber an die Karibik sollte, doch für uns war es für einen Tag einfach zu weit und deswegen gingen wir rein nach dem Motto "besser als gar kein Strand" morgens los und fuhren mit dem Bus nach Gorgona an den Strand. Dort war es sehr schön, aber ich glaube ich lasse da lieber ein paar Bilder für mich sprechen:















Ausgehen im geliebten Casco Viejo und Calle Uruguay:

Wo eine kleine Großstadt ist, darf natürlich auch ein bisschen Party nicht fehlen und da ich öfters etwas mit Freunden hier unternehme, will ich euch das hier natürlich nicht vorenthalten. Eigentlich gibt es dazu gar nicht so viel zu sagen, nur dass die Panamaer gerne sehr nahe tanzen und hier fast nur Raggeaton in den Discos läuft. Falls dann doch mal House oder Techno läuft, hören alle jedoch auf zu tanzen, als könnten sie damit gar nichts anfangen, für mich ehrlich gesagt sehr amüsant. Durch Ladys Nights und andere Angebote kommt man dabei sogar meistens ganz gut weg, man muss nur den Panameños vertrauen, die einen zum feiern mitnehmen und auf die Gästelisten bringen. Das Casco Viejo (auch genannt Casco Antiguo, sozusagen die Altstadt Panamas, ist hierbei sehr touristisch und man trifft viele Ausländer in den Clubs und die Musik ist auch nicht so Reaggeton - lastig. Leider kam ich bis jetzt noch nicht dazu, Salsa oder Meregue zu lernen, das hier auch manchmal in Clubs gespielt wird. 

Clases de Español:
Ein weiterer (schlafraubender) Teil meiner Woche ist der Spanischkurs geworden, der uns von AFS bezahlt wird und immer Samstags viel zu früh um 8 Uhr morgens anfängt. Ich finde, dass es mir zusätzlich Hilft, die Grammatik zu verstehen - auch wenn die Grammatik sehr der französischen ähnelt - und allgemein versucht unser Lehrer uns das alles nicht ganz so trocken bei zu bringen, zum Beispiel mit Youtubevideos über verschiedene Akzente in Lateinamerika. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu erzählen, außer dass ich mir jedes mal einen Burger in der Cafeteria für 3$ gönne. 

Das war es auch schon mit meinen Erlebnissen aus Oktober und November. Ich habe natürlich einiges ausgelassen, jedoch war es im November auch etwas ruhiger und ich habe meinen Alltag und auch sozusagen ein neues Leben hier gefunden und ich muss sagen, es gefällt mir sehr! :) 
Falls ihr irgendwelche Fragen habt, könnt ihr hier auf meinem Blog auch gerne kommentieren! 

Donnerstag, 17. November 2016

Oktober und Anfang November - Techo, días patrios und Neues #1

Im letzten Monat war ich sehr viel unterwegs und habe viel Erlebt und gesehen und war deswegen nicht oft an meinem Computer. Und da bei ein einhalb Monaten sehr viel zusammen kommt, werde ich diesen Blog hier in 2 Parts aufteilen! 

Vor allem dreht sich der Monat Oktober um TECHO und die Aktivitäten die wir zusammen gemacht haben. Wer keine Ahnung hat, was TECHO überhaupt ist und was ich da so mache oder was dieses Wort übersetzt bedeutet klickt hier.

Ich beim dekorieren
Sancocho vom feinsten
Am ersten Oktober-Wochenende ging es schon los mit einer Feria de Comida (Fest des Essens) in einer Gemeinde, die Valle de San Francisco genannt wird. Dort halfen Maxi, ein paar andere panameños und ich mit beim Vorbereiten der Speisen und dekorieren der Veranda, auf der gegessen wurde usw. Die Feria de Comida war dazu da, ein bisschen Geld zu sammeln für kommende Konstruktionen wie zum Beispiel bald die Konstruktion eines Gemeinschaftshauses in dieser Comunity. Solche Aktionen machen die Freiwilligen TECHOs zusammen mit den Einwohnern der informellen Gemeinden öfters, einfach um Geld zu sammeln, eine Gemeinschaft zu bilden oder auch um die Probleme vor Ort besser erfassen zu können. Dafür gibt es beispielsweise auch "días de encuestas" (Umfragetage), in denen wir vor Ort die Leute befragen, was genau sie brauchen und wo es Probleme gibt. Meiner Meinung nach ist dieses Vorgehen das Beste, denn wer weiß besser, wie man die Armut bekämpfen kann, als die Menschen, die in Armut leben, selbst?


Nach der Feria de Comida ging es am selben Tag gleich weiter in eine andere Gemeinde namens Cuatro Torres zur Descarga. Descargar heißt so viel wie herunterladen oder abladen das heißt bei der Descarga ging es darum, die Materialien, die wir zum Häuser bauen brauchen in die Comunity zu bringen. Das hieß wir verluden ganze Hauswände, Böden (alles aus Holz) und die Balken, die in den Boden gerammt werden und auf denen dann der Boden gelegt wird. Wichtig ist es nämlich, dass die Häuser nicht direkt auf dem Boden sind, sondern ein bisschen höher gebaut werden, da die Erde bei starkem Regen (was in Panama nichtmal so selten ist)  leicht wegschwemmt und wir nicht so einfach ein Fundament machen können, wie man es ja normalerweise bei einem Hausbau macht. Ich bin jetzt kein Experte im Haus konstruieren also korrigiert mich ruhig, falls ich quatsch von mir gebe. Dafür gibt es nämlich den "Staff", doch dazu komme ich wenn ich euch die Konstruktion von Ende Oktober schildere. Am nächsten Samstag (15.10.) sollte es dann noch einmal so weiter gehen, weil noch einige Hausteile gefehlt haben und verladen werden mussten und beim 3. Mal Descarga waren dann auch noch Lotta und Carla (2 weitere Deutsche) dabei, die mit dem Programm IJFD hergekommen sind (falls ihr dazu mehr wissen wollt, schaut ruhig auf www.afs.de vorbei) und sie lernten ein bisschen was von TECHO kennen. Allgemein gefiel mir diese Art von Arbeit sehr gut, da man sich nach dem Büroleben (das hier auch sehr witzig ist) mal austoben kann.
Bei der Descarga muss man ja auch irgendwie von Ort zu Ort kommen!

Immer Masken tragen in der Sch(w/)reinerei!

















Eine weitere schöne Aktivität im Oktober war die "Obra de teatro" (Theatervorstellung) von Kindern aus einer Comunity namens Nueva Luz #2. Dafür hatten die Kinder zusammen mit einer Mentorin eine Theatervorstellung vorbereitet, wieder um ein bisschen Geld für die Gemeinschaft zu sammeln und in diesem Fall auch um ein bisschen Spaß zu haben. Ich war wieder als Fotografin eingeteilt und konnte die eine große Spiegelreflex von einem anderen Freiwilligen ausleihen, was sozusagen das Highlight des Tages für mich war. Als wir dort ankamen, waren die Kinder schon alle als Indianer oder Mickey-Mäuse geschminkt bzw verkleidet und nach dem Aufbauen der Bühne ging es auch schon los. Die Vorstellung hatte zwar nicht wirklich eine Geschichte, doch ich kann euch versichern, die Kinder waren unglaublich süß! Danach bekam jedes Kind, das mitmachte ein kleines Geschenk, sozusagen einen Preis für die tolle Leistung an diesem Tag und danach mussten wir auch wieder weiter zur Descarga, die am selben Tag war.



Beim Wände festhalten - noch war es trocken!
Manchmal wird man halt nass wenn es regnet!














Nun kam endlich das Wochenende, auf das wir bei der Descarga und die ganzen letzten Wochen darauf hin gearbeitet haben: Die "Construcción Corperativa" (Konstruktion mit Firmen und Schulen) Wie der Name schon sagt arbeitet an diesen Konstrukionen TECHO mit verschiedenen Firmen, Banken und Unternehmern, aber auch öffentliche Schulen zusammen. In dieser Konstruktion wurden 34 Häuser gebaut in 2 Siedlungen zusammen mit Mitarbeitern der Firmen und den Schülern. Dabei wurden die Materialkosten von den Firmen gedeckt für die Häuser, die sie dann letztendlich auch selbst bauten, die Häuser, die zusammen mit den öffentlichen Schulen gebaut wurden, wurden auch von Banken übernommen. Ein wichtiger Teil der Konstruktion ist auch immer der "Staff", der alles koordiniert und sozusagen die einzelnen Baustellen leitet. Das sind meistens
Freiwillige, die schon länger mit TECHO zusammenarbeiten und deswegen schon Erfahrung damit haben, wie die Häuser gebaut werden. Meine Rolle war leider nicht so groß, da ich Freitag und Samstag nicht konnte (Sprachkurs und ich weiß gerade nicht, was noch) und die Helfer ja nur aus Schülern oder Angestellten bestanden. Deshalb kam ich nur Sonntags mal wieder zum Fotos machen. Der letzte Tag einer Konstruktion ist meistens der beste, da man (obviamente) das Resultat sieht und die Häuser an die Familien übergeben werden. Das ganze geschieht immer mit einer kleinen Rede, ein paar Ballons und einem Band, das die Familie zur Einweihung durchschneiden kann. Dieser besondere Moment muss natürlich festgehalten werden und das war mein Job an diesem Tag. Leider machte mir der sehr starke Regen einen Strich durch die Rechnung und vor allem machte er auch fast mein Handy kaputt. Zum Glück konnte ich es mit hilfe von ein bisschen Reis und der magischen Hand meines Bruders 2 Tage später retten. Alles in allem war es ein gelungenes Wochenende, trotz nassen Klamotten und Handy-Frust (Zu meiner Verteidigung an die, die jetzt sagen "Suchti!": In Panama überlebt man nicht ohne Handy, da alles spontan über Whatsapp geplant wird und man deswegen immer in Kontakt sein muss!.. und Snapchat ist halt auch wichtig, ne).


Die letzte, und leider auch am unerfolgreichste Aktivität in diesem Monat mit TECHO war TECHO en la U oder Panamá es también TU tarea! - sprich Tage, an denen wir neue Freiwillige für TECHO in Universitäten anwerben wollten. Das Konzept war eigentlich echt gut: Wir machten vorher Werbung mit einem kleinen TECHO-Häuschen mitten auf dem Campus und mit Flyern mit einem schönen Design und luden sie dann auch noch mit geilen Stickern zu einer Debatte und einem Kurzen Vortrag über Armut in Panama ein. Leider erwies sich die Zeit, in der wir die Aktivität geplant haben, als nicht die beste und auch die Studenten schienen desinteressiert an dem Thema. Letztendlich kamen jedoch am zweiten Tag in einer anderen Universität zumindest ein paar Studenten Diskussion und es entstand eine schöne Debatte rund um Fragen, gestellt von Einheimischen der informellen Siedlungen. Es waren Fragen dabei wie: "Wer ist Schuld an der Armut?" oder "Was ist Armut?", die die Meinungen auseinander brachten aber denke ich auch sehr zum Nachdenken anregten. Ich denke dies war auch eines der Hauptziele der Kampagne. Die Lehre, die wir aus dem ganzen zogen war, dass wir das nächste mal die Kampagne besser promoten und richtig Werbung dafür machen. Schöne Flyer hatten wir aber trotzdem! ;)

Natürlich war nicht nur TECHO in diesem Monat mein Lebensinhalt, sondern auch Familie, Freunde und und und.. aber da dieser Blog sowieso schon ewig lang ist sage ich mal..
.. to be continued..

Montag, 3. Oktober 2016

Schon fast 2 Monate hier! Da muss ich mal ein bisschen updaten..


Alltagsleben: Mittlerweile hat sich so etwas wie ein Alltag hier in Panama heraus kristalisiert, der folgendermaßen aussieht: Jeden Tag um 8:10 aufstehen, warten bis die Dusche frei ist, sich (wenn nicht schon vorhanden) Frühstück in Form von Cornflakes oder Toast mit gebratener Salami und Käse machen, von Gastmama oder -papa zu TECHO gebracht werden, arbeiten, nach Hause fahren entweder mit Mama oder Anneth, noch mal duschen, irgendwann Abendessen mit spanischem Gespräch, (dem ich manchmal Folgen kann aber manchmal auch nicht), Nexflix, Youtube, Tagebuch, oder chillen bis ca. 1 Uhr nachts und dann schlafen gehen. 
Zwischendrin versuche ich immer ein bisschen spanisch entweder mit meinem Grammatikbuch oder mit einem Vokabeltrainer am PC zu lernen. In letzter Zeit kam dafür die Gitarre und das Keyboard zu kurz, jedoch fand ich Zeit für ein paar Zeichnungen in meinem Tagebuch und mein Spanisch muss sich ja auch irgendwie verbessern. Natürlich muss ich im Haushalt wie meine Geschwister auch helfen, und seit dem die Haushälterin gekündigt hat (war echt nicht wegen mir, ich schwöre!) gibt es jetzt immer einen Tag am Wochenende wo ein bisschen zusammen geputzt wird. Mit meinen Geschwistern verstehe ich mich nach wie vor super, da sie auch ein bisschen so gestört (im postivien Sinn) sind wie ich. Ich habe mich auch schon sehr an das Essen gewöhnt und angefangen mehr Sport zu machen (ja, sport, nein ich bin nicht krank), da das Essen hier ein bisschen ungesunder ist, als das was ich gewöhnt bin, und ich eigentlich keine Lust habe zu zu nehmen. 


Gehwegbau in Las Veraneras
Wochenenden: Diese schönen Stunden würde ich nicht als mein Alltagsleben bezeichnen, da meine Familie und ich schon sehr viel Unternommen haben (was auch dazu führte, dass ich meinen Blog hier vernachlässige). Außerdem finden von meinem Projekt TECHO aus auch viele Aktivitäten am Wochenende statt, zusätzlich zu den sonntäglichen Besuchen in den informellen Siedlungen. (Wer keine Ahnung hat, wovon ich rede, kann oben mal auf Mein Projekt - TECHO klicken). Das erste mal in einer Gemeinde war ein voller Erfolg, denn ich konnte gut anpacken beim Material den Berg hoch tragen und letztendlich beim Gehwegbau. Trotz der Hitze und der Anstrengung hat es sehr Spaß gemacht und ehrlich gesagt liebe ich es auch ein bisschen im Schlamm (oder auch Beton) zu wühlen. Das zweite mal in einer Comunity war auf einer "Feria de Comida" (Fest des Essens), das ein bisschen zum Fundraising beigetragen hat und bei dem es leckere panamaische Suppe zum Essen gab. Falls ihr dazu ein Paar Fotos sehen wollt, findet ihr diese auf der TECHO - Panama Facebookseite. 
Unsere schöne Deko
Panorama vom Weg
Sopa de Pollo










Mit meiner Familie mache ich jedes Wochenende etwas, wenn ich Zeit habe. Einmal waren wir auf der Taufe der Cousine meiner Mutter (ich bin mir nicht sicher, ob es wirklich die Cousine war, weil hier jede Verwandschaft gefühlt Cousine genannt wird) und dafür fuhren wir nach Chitré in ein Hotel und blieben dort über Nacht. Dort traf ich auch ein bisschen mehr Verwandtschaft als ich schon kannte, was auch eine schöne Erfahrung war. Wir kamen leider ein bisschen zu spät zur Taufe, was aber nicht schlimm war, da die Kirche von allen Seiten offen war und es niemand merkte. Anscheinend war der Gottesdienst auch nicht so wichtig wie der Rest vom Fest. Am nächsten Tag musste ich natürlich den Pool nutzen, den wir im Hotel hatten und gegen meinen Bruder im Wettschwimmen gewinnen.
Die ganze Familie in der Kirche
AFS - Postarrivalcamp
Vom 16.bis zum 18. September hatten wir AFS-Freiwilligen von Weltwärts unser Post-Arrivalcamp. Da hieß es in einer Email von unserem AFS-Panama Koodinator, dass wir um 4 pm in "German time" da sein sollten, was eigentlich heißen sollte, dass wir pünktlich sein sollen, doch ich hatte zuerst gedacht, dass wir 7 Stunden später, also um 11 da sein sollten, was dann aber auch irgendwie keinen Sinn gemacht hätte. Wir schafften es dennoch nicht pünklich an der sagenumwobenen Tankstelle in Penenome an der wir uns treffen sollten, um dann gemeinsam weiter mit dem Bus in ein wunderschönes naturnahes Hostel namens La Iguana fuhren. Am Freitag kamen wir erst einmal an und spannten ein Netz aus besten Erinnerungen mit zwei Wollknäulen und probierten den Pool aus, der gefühlt direkt neben dem Jungel war. Am nächsten Tag hatten wir dann viele Gespräche über unsere Gastfamilie und unser Projekt in kleinen Gruppen. Es wurde mir dabei immer mehr klar, was für ein Glück ich mit meiner Familie habe und wie liberal sie mit bestimmten Sachen wie ausgehen oder anderem sind. Außerdem unterhielten wir uns über die kulturellen Unterschiede zwischen Panama und Deutschland. An diesem Abend feierten wir dann auch in Leas Geburtstag mit einer kleinen Poolparty rein. Von diesem Abend erspare ich euch lieber die Fotos und Videos. Sonntag war dann meiner Meinung nach der beste Tag, da wir morgens nach einem leckeren Frühstück losgingen, um eine kleine Wanderung zu einem Wasserfall zu machen. Zuerst überquerten wir den Fluss, um dann über einen kleinen Berg zu einem Seitenarm des Flusses zu gelangen. Dort gab es sehr viele schöne Felsen und allgemein die Natur Panamas begeistert mich sehr. Der Wasserfall war das schönste, was ich je gesehen habe und ich glaube mir stand die Begeisterung auch den ganzen Ausflug auch ins Gesicht geschrieben.(Achtung Mama nicht weiter lesen und am besten auch nicht das Video anschauen ;)) An dieser Stelle konnte man auch in den Fluss springen und ich traute mich trotz meine Höhenangst von 5m höhe von einem Fels zu springen, auf den ich vorher geklettert bin. Das war wirklich Adrenalin und Spaß pur und ich fühlte mich wie in einem Film.
Naomi und ich vor dem Pool
Lin, Fredde und ich
 

Mehr habe ich für dieses Mal leider nicht zu erzählen! Ich hoffe dieser Blog war nicht zu lang, ich werde versuchen ein bisschen öfter zu bloggen, damit die Blogs nicht immer so voll sind. :) Ciao chiquis!


Donnerstag, 25. August 2016

Ankommen, Auspacken & mein erster Eindruck

Oh, es ist ja wirklich so schön! 

Jetzt bin ich schon über 3 Wochen in Panama und da dachte ich, ich erzähle euch mal von meinen ersten Erlebnissen! 

Nach einer anstrengenden Sicherheitskontrolle in Frankfurt und einem langen Flug in die Hauptstadt Panamas waren die anderen AFS-ler und ich im Hostel "Los Mostros" angekommen. Den Jetlag tief in uns sitzend, denn wir sind Panama 7 Stunden voraus und dort war es gerade mal 17 Uhr (Jetzt könnt ihr's euch ausrechnen ;)) gingen wir erstmal in den Pool und ich zog mit ein paar anderen Mädels in ein Hüttchen im Garten direkt neben dem Pool. Dort sahen wir auch einen giftgrünen Leguan, den ich natürlich sofort photographiert habe. 



In den ersten 3 Tagen im On-Arrival Camp gingen wir noch einmal die ganzen Informationen, die wir schon im Vorbereitungscamp in Deutschland bekommen hatten und gingen noch einmal genauer auf Verhaltensweisen in Panama, die Menschen und bestimmte Regeln von AFS ein. Außer dem Programm, das zum Glück nicht so viel war, waren wir außerdem auch in einer Mall und Freitag abends ein bisschen in Bars um mal das Nachtleben kennen zu lernen. Am besten war die Bar auf einem Dach in "Casco Viejo", von der man die Skyline Panama Citys betrachten konnte, begleitet von chilliger House-Mukke - also ganz in Monas Geschmack. An der Cinta Costera hatte ich auch mein erstes Raspao (ist im Prinzip wie Slush-Ice), von der man einen Blick aufs Meer genießen kann zwischen lauter Joggern, Inlinerfahrern und anderen sportlichen Menschen. 

Als ich dann Samstag endlich meine Familie treffen sollte, war ich schon ziemlich aufgeregt wie sie sein würden, denn auf den Fotos sahen sie schon sehr nett aus. Die erste positive Überraschung war ein schönes Willkommensgeschenk: Eine Mola, d.h. eine Tasche mit einer Art Textilien-Kunst darauf genäht, die traditionell von den Kunas, ein indigenes Volk Panamas, hergestellt wird. Zum Glück haben sie sich dann auch über die Wibele gefreut, die ich aus unserem schönen Hohenlohe mitgebracht hatte. Ich habe hier übrigens zwei Schwestern und einen "kleinen Bruder", der zwar größer ist, doch ein Jahr jünger als ich und ich ziehe ihn immer damit auf. Mit meinen Schwestern verstehe ich mich auch echt gut, darum ist es auch kein Problem, dass wir uns zu dritt ein Zimmer teilen. Das Haus ist ziemlich groß und sehr schön eingerichtet finde ich und es gibt sogar Möglichkeiten für mich ein bisschen Musik am Keyboard oder Sport auf dem Laufband im Keller zu machen. Außerdem gibt es hier auch genügend andere Unterhaltungsmöglichkeiten, wir haben hier sogar eine PS4 - Also nicht schlecht würde ich sagen ;) 

Bis jetzt habe ich noch nicht allzu viel Unternommen, doch bis jetzt war es immer mit meiner Familie und ich hatte sehr viel Spaß unter anderem beim Bowling, auf der Feria an der Schule meines Bruders oder im Museo de Biodiversidad mit meiner großen Schwester. Wir waren schon zusammen den berühmten Kanal besichtigen und gleich am ersten Tag bei meiner Familie sind wir sogar an den Strand gefahren und waren für eine Nacht mit meiner Tante, Cousin und Omi in einem schönen Apartment außerhalb von Panama City in der Nähe vom Pazifischen Ozean. Leider war der Strand nicht so schön wie erhofft, doch dafür gab es dann auch noch einen schönen großen Pool vorm Haus. Das hat man natürlich nicht alle Tage! 


Mit dem Essen hatte ich zu erst ein bisschen Probleme, da es hier normal ist viel Fleisch zu essen oder auch mal Essen zu bestellen. Das fettige und zum Teil auch ungesunde tat meinem Magen nicht so gut, doch daran habe ich mich mittlerweile schon ein bisschen gewöhnt. Außerdem stört mich ein wenig das viele Plastik, das wir benutzen um nicht spülen zu müssen. Eine Spezialität Panamas durfte ich sogar mal selbst mit meiner großen Schwester vorbereiten - die Green Bananas. Es ist nicht wie man zuerst vielleicht denkt ein süßes Gericht, sondern eine salzige Beilage zu irgendeinem Fleisch. Ein bisschen hat es mich an Pommes erinnert, nur viel besser. Hoffentlich kann ich ihnen auch mal ein paar Spätzle vorbereiten mit meiner Spätzlepresse, die ich extra mitgebracht habe. 

Weitere Probleme bereitet mir vor allem mein Spanisch, da meine Gastmama kein Englisch spricht und ich es auch in TECHO sehr gut gebrauchen könnte, um selbststädnig zu Arbeiten. Was und Wie TECHO ist und wie ich dort arbeite werde ich jedoch ein anderes Mal ausführen, da es hier den Rahmen sprengen würde. Allgemein bin ich jedoch bis jetzt sehr glücklich hier und bin froh, akzeptiert und gemocht zu werden, was ja auch irgendwie nicht selbstverständlich ist ;) 

Ich hoffe ihr könnt euch das Leben hier bis jetzt ein bisschen Vorstellen! 


Mittwoch, 16. März 2016

#1st Post - so viel Vorbereitung

Mitten in den Abi- Vorbereitungen fiel mir bei der Mathe-Grübelei ein:


ICH MUSS MEINEN FÖRDERKREIS AUFBAUEN! 


und wie? .. und was? .. und warum?


Zum Glück habe ich den Leitfaden von AFS gefunden, der den Teilnehmern zugeschickt wird und ihnen hilft, als Spendenscout aktiv zu werden. Ich glaube ohne dieses Dokument wüsste ich nicht einmal, was genau ich machen muss. Um es euch mal zu erklären: 
Das Programm "weltwärts" wird zwar zu 75% gefördert, doch kann der Staat und AFS nicht die ganzen Kosten tragen. Mir wurde an einem Auswahlwochenende erklärt, dass man pro Teilnehmer mit Kosten von 10000€ rechnen kann, von denen ich dann letztendlich einen Teil selbst aufbringen sollte. Da die Organisation zudem auch noch auf ehrenamtlicher Basis funktioniert, brauchen sie Spenden, um das ganze zu finanzieren. Eigentlich ist es auch verständlich, dass man sich etwas für seinen Auslandstraum (wie ich ein Auslandsjahr in Panama persönlich bezeichnen würde) anstrengen muss. Schließlich fällt das Geld für Flug, Versicherung, Vorbereitung, Nachbereitung, und Taschengeld nicht einfach so von der Bananen-Staude. 

Nun gut, also mache ich mich mal ran ans E-Mails schreiben und an die Spendenparty-Organisation. Wieso sollte Spenden sammeln keinen Spaß machen? Vielleicht möchte ein regionaler Fotograf meine Fotos ausstellen oder für Werbung benutzen, oder ich finde andere kreative Möglichkeiten, um an Geld zu kommen. Vielleicht ist ein Reisebüro daran interessiert, Informationen direkt aus Panama bekommen oder ich entdecke endlich mal meine backende Seite und backe einen Kuchen zum Verkaufen. So viele Möglichkeiten, aber gleichzeitig mit dem Abistress so wenig Zeit.